Das Exklusiv-Interview mit unserem Dirigenten Julian Metzger. Annika von den Kappelwindeck-Musikanten berichtet:


Hallo Julian, willkommen zum Exklusiv-Interview. Starten wir mit den Basics: Name, Alter, Wohnort und Beruf?

Mein Name ist Julian Metzger, ich bin 27 Jahre alt, komme aus Mühlhausen im Kraichgau und bin von Beruf Musiker, Instrumentalpädagoge und Dirigent.

 

Was waren deine vorherigen Dirigentenstellen, bevor du zu den Kappelwindeck-Musikanten gekommen bist?

Erste berufliche Erfahrungen als Dirigent sammelte ich von September 2016 bis Februar 2017 im Hochschulorchester der Hochschule Kehl, gefolgt von einer fast fünfjährigen Tätigkeit im Jugendblasorchester des Musikvereins Mühlhausen. Ab Oktober 2019 war ich für drei Monate als Gastdirigent beim Musikverein Vaihingen/Enz angestellt. Meine aktuellen Beschäftigungen sind seit September 2018 beim Symphonischen Blasorchester Dromersheim und seit Ende 2021 hier bei den Kappelwindeck Musikanten.

 

Wie bist du zur Blasmusik gekommen, seit wann bist du als aktiver Musiker unterwegs und welche Instrumente hast du bereits gelernt?

Die Leidenschaft für Blasmusik zeigte sich schon in Kindheitsjahren. Von Beginn an war ich bei Auftritten meines Heimatvereines, bei welchem auch mein Vater (Bassposaune) und meine Schwester (Klarinette) mitspielen, mit dabei. Nachdem ich zunächst zwei Jahre lang Trompete gelernt habe, nahm ich von 2004 bis 2013 Musikschul- und Privatunterricht im Schlagwerk und anschließend Privatunterricht im Fach Dirigieren bei Dominik Koch. Danach war mir klar, dass ich etwas Musikalisches studieren werde. Mein Studium an der Wiesbadener Musikakademie habe ich im Oktober 2017 begonnen. Hier wurde ich vier Jahre lang von Edzard Locher und Jörg Fabig in allen Ausbildungsbereichen des Schlagwerks und drei Jahre lang von Johannes Möller im Fach Klavier ausgebildet.

 

In welchen Vereinen oder Ensembles warst du bisher aktiv?

Seit Beginn meiner musikalischen Laufbahn bin ich bei meinem Heimatverein dem Musikverein Mühlhausen im Kraichgau aktiv. Neben Aushilfstätigkeiten bei diversen Vereinen konnte ich weitere wertvolle Orchestererfahrungen beim Landespolizeiorchester Hessen, dem Hochschulblasorchester des Leopold-Mozart-Zentrums Augsburg, dem Jugendsinfonieorchester Wiesbaden und der Bläserphilharmonie der Hochschule für Musik Würzburg sammeln.

 

Wie bist du darauf gekommen Dirigent zu werden?

Nachdem ich über einige Jahre bei vielen Orchestern mitspielen durfte, reizte es mich immer mehr das Dirigieren auszuprobieren. Zusätzlich hatte ich das Glück mit Dominik Koch, einen großartigen Dirigenten und Lehrer direkt neben der Haustüre zu kennen. Nach einigen Unterrichtseinheiten und viel Übung durfte ich schließlich erste Dirigiererfahrungen vor dem Orchester sammeln.

 

Welche Ausbildung hast du hierfür absolviert?

Neben Privatunterricht und dem Studium „Bachelor of Music“ belegte ich zeitgleich den neunmonatigen C3-Lehrgang „Leitung von Blasorchestern“ des Blasmusikverbandes Ortenau unter der Leitung des Verbandsdirigenten Rüdiger Müller. Seit dem Bachelorabschluss im September 2021 konzentriere ich mich nun auf das Masterstudium im Fach „Blasorchesterleitung“ bei Prof. Ernst Östreicher an der Hochschule für Musik Würzburg.

 

Was sind die Gründe für ein Engagement bei den Kappelwindeck-Musikanten?

Nachdem ich auf die Ausschreibung des Vereins aufmerksam wurde, empfand ich den ersten Eindruck als sehr positiv und dieser Eindruck hat sich beim Bewerbungsgespräch noch einmal bestätigt. Anschließend durfte ich dann die Offenheit und das Engagement des Orchesters beim Probedirigat erleben. Spätestens hier war mir klar, dass ich sehr gerne mit diesem Verein und den Menschen dahinter zusammenarbeiten möchte.

 

Was sind deine persönlich bevorzugten Stilrichtungen der Blasmusik und was gefällt dir daran?

Neben der traditionellen Blasmusik schlägt mein Herz für die Originalwerke der sinfonischen Blasorchesterliteratur von Maslanka, Reed, Holst und vielen mehr. Zum einen wegen des großartigen Facettenreichtums und zum anderen wegen den einzigartigen Klangfarben die ein solches Orchester erzeugen kann.

 

Welche Eigenschaften muss man deiner Meinung nach als Dirigent mitbringen?

Man muss von der Sache an sich überzeugt sein, um andere motivieren und mitreißen zu können. Neben Eigenschaften wie zuverlässig, ordentlich und gründlich arbeiten zu können, sollte man auch andere gut einzuschätzen und deren Stärken erkennen können. Eine zusätzliche Portion Empathie um währenddessen auch die Bedürfnisse anderer im Blick zu behalten, ist mit Sicherheit ein großer Vorteil.

 

Wo wirst du Schwerpunkte bei der Dirigentenarbeit in Kappelwindeck setzen?

Ein gesunder Mittelweg aus detaillierter Probenarbeit und viel gemeinsamen Musizieren ist oftmals ein guter Ansatz. Aktuell steht die sinfonische Blasmusik für das erste gemeinsame Jahreskonzert kommenden März im Fokus. Ich freue mich aber auch schon sehr darauf das neue Unterhaltungsprogramm für den Sommer einzustudieren.

 

Gibt es Dirigenten-Vorbilder, wenn ja welche sind es und was begeistert dich an ihnen?

Hier sind an erster Stelle Dirigenten wie Kirill Petrenko, Leonard Bernstein und auch Joana Mallwitz zu nennen, die sowohl mit ihrer unglaublichen Ausdrucksstärke beim Dirigieren, als auch mit enormen Fachkenntnissen und ihrer Leidenschaft für Musik die Menschen faszinieren können.

 

Siehst du bestimmte Potenziale bei den Kappelwindeck-Musikanten?

Eine große Stärke der Kappelwindeck-Musikanten liegt in der traditionellen Blasmusik. Ich habe bisher nur sehr wenige Orchester gehört, die Märsche und Polkas so auf den Punkt spielen können. Große Potentiale sehe ich noch in der sinfonischen Literatur, sowohl bei Transkriptionen als auch bei Originalwerken. Ein großer Vorteil ist das ausgeprägte Gemeinschaftsgefühl innerhalb des Orchesters und der Wille, gemeinsam beim Musizieren sein Bestes zu geben. Diese Eigenschaft gepaart mit einer Offenheit gegenüber Neuem kann zu vielen einzigartigen musikalischen und außermusikalischen Momenten führen.

 


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